Prämisse der Ganzheit
Der Mensch wird in der Homöopathie als Einheit, als Ganzheit bzw. in
seiner Ganzheit betrachtet. Diese Ganzheit des Menschen besteht als
offenes System, welches mit der Außenwelt kommuniziert und daher auch
nicht in sich abgeschlossen ist. Somit stehen der Mensch in seiner
Ganzheit und die Außenwelt in wechselseitiger Beziehung zueinander. Die
Außenwelt wirkt auf die ,,Ganzheit Mensch", und die ,,Ganzheit
Mensch" wirkt auf die Außenwelt.
Die Bewegung, die sich innerhalb dieser Ganzheit vollzieht, ist eine
individuelle Bewegung, gemäß der dem jeweiligen Menschen mit seiner ihm
eigenen Persönlichkeit innewohnenden Dynamik; - stetig in Entwicklung
begriffen, fortschreitend in ihrem Wachstum.
Ein weiteres Kennzeichen der Ganzheit ist die Begrenztheit des
physischen Daseins, das mit der Zeugung beginnt und mit dem Tod endet.
Innerhalb dieser Zeitspanne erlebt jedes Lebewesen seine ihm eigene und
völlig einmalige Geschichte. Jedes einzelne Lebewesen ist untrennbar mit
dem ihm eigenen Körper, ihm eigenen Gemüt, den ihm eigenen Gedanken
sowie seiner ihm eigenen individuellen geschichtlichen Entwicklung
verbunden.
Der Mensch ist unteilbar von seinen Freuden und Leiden. Jede Therapie,
die Leiden wirklich behandelt, behandelt daher gleichzeitig den ganzen
Menschen, das ganze Lebewesen, denn seine Leiden sind untrennbar von einem
Lebewesen.
Es gibt keine Möglichkeit, Krankheit mit dem chirurgischen Messer, mit
dem vergiftenden - gegen einzelne Symptome gerichteten Arzneimittel (z.B.
Chemotherapie bei Krebs) - oder durch irgendeine sonstige Therapie von
einem Menschen abzutrennen. Ganzheit lässt sich nicht teilen, und der
Mensch nicht heilen, indem man sich Teilaspekten von ihm widmet und diese
zu behandeln versucht!
Heilung kann nur das Ziel haben, der Ganzheit eine neue Dynamik zu
einer höheren Ordnung zu geben, und somit ein ,,gesünderes Dasein"
auf körperlicher, gemütlicher und geistiger Ebene zu bewirken.
Allein das Wort heil weist schon darauf hin, dass der Mensch von jeher
die Ganzheit oder das Heilsein als eine unabdingbare Notwendigkeit
empfunden hat, damit das Leben lebenswert ist.
In dem nachfolgenden Fall können Sie gut erkennen, wie analytisches,
sogenanntes ,,wissenschaftliches" Denken zu der Illusion verleitet,
die Rea1ität
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