sei von Natur aus fragmentiert (nicht Ganz), und wie diese
Illusion dazu führt, zu meinen, durch fragmentierende Handlungsweisen
heilen zu können.
Fall
Bei einer 52 jährigen Patientin wurde auf Grund eines zu niedrigen
Hämog1obinwertes (7,2 mg/dl) eine Uterusektomie vorgenommen. Einen Monat
nach der Operation konsultierte sie mich in meiner Praxis. Sie berichtete,
dass sie eine Woche nach dem Eingriff begonnen hat, schlechter zu
schlafen. Sie läuft jetzt nachts im Zimmer umher und beginnt dann ,,zu
heulen". Sie kann seit der Operation plötzlich richtig
,,durchticken", ist eifersüchtig, aggressiv und bettelt um
Zuneigung.
Der Hb liegt jetzt bei 11,3 mg/dl. Die Uterusektomie war wegen der
zuvor sehr starken Menstruationsblutungen durchgeführt worden. Während
der Menstruationen hatte sie sich stets besser gefühlt als in der
menstruationsfreien Zeit.
Anmerkung
Aus einer ,,wissenschaftlich" analytisch fragmentierten
Betrachtung heraus ist diese Patientin seit dem Eingriff organisch (das
Organ Blut), also nach der ,,causa materialis", geheilt, und auch die
,,causa finalis", der Zweck, scheint erfüllt. Die ,,causa efficiens",
bezogen auf den Hämoglobinwert, ist erfolgreich gewesen. Die ,,causa
formalis et exemplaris" kann aber unter dieser fragmentierten
Betrachtung nicht als erfüllt angesehen werden, da der Uterus mit seiner
äußeren Form, wie mit seiner inneren Ordnung, ein Ausdruck eines
weiblichen Menschen ist und nicht ohne Folgen auf die innere formgebende
Bewegung entfernt werden kann.
Sie erkennen an dieser, durch die Schulmedizin vorbehandelten
Patientin, wie Menschen in ihren Gedanken oft bestimmte Ziele verfolgen,
aber das, was dann bei ihren Handlungen tatsäch1ich entsteht, in der
Regel etwas ganz anderes ist, als das, was sie beabsichtigt hatten, was
jedoch in ihrem Tun impliziert war, wenn es die Ausführenden auch nicht
bewusst erkannten. Bestimmt waren die psychischen Beschwerden, die sich in
Folge der Uterusektomie bei der Patientin einstellten, vom Chirurgen nicht
beabsichtigt gewesen, jedoch -die formgebende Ursache impliziert stets die
Zweckursache.
Analyse
,,Während ihrer Menstruationen fühlte sie sich immer besser als in
der menstruationsfreien Zeit." Diese Aussage der Patientin gibt uns
bereits
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